Marktübersicht Desktop as a Service (DaaS) ist eine Variante der Desktop-Virtualisierung, bei der die Rechenleistung aus der Cloud kommt. Die aktuelle Marktübersicht zeigt die DaaS-Anbieter in der Schweiz und die Unterschiede in ihrem Angebot auf.
Bei einer DaaS-Lösung wird der Desktop des Nutzers nicht lokal auf dem Endgerät (Client) betrieben, sondern bei einem IT-Partner im Datacenter. Der Anbieter kümmert sich um die Software Updates des Systems und sorgt dafür, dass die gewünschten Programme installiert sind. Der Nutzer benötigt lediglich eine Internetleitung sowie einen Client, um auf den Arbeitsplatz zuzugreifen. In den meisten Fällen spielt der Gerätetyp des Clients keine Rolle, die Nutzer haben die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Geräten – wie Desktop PCs, Notebooks oder Smartphones – auf den Arbeitsplatz zuzugreifen. Desktop-Virtualisierung ist für Unternehmen nichts Neues. Lösungen dafür gibt es auf dem Markt bereits seit Jahrzehnten. Die benötigte Server-Infrastruktur wurde dazu bei den Kunden vor Ort aufgebaut und die Verträge wurden individuell ausgehandelt. Dadurch entstanden grosse Anfangsinvestitionen. Für kleine und mittelgrosse Unternehmen waren Desktop-Virtualisierungen ohne heutige Cloud-Technologie häufig noch zu teuer. Mit Desktop as a Service haben verschiedene Anbieter standardisierte Angebote auf den Markt gebracht, die auch kleineren Unternehmen den Zugang zu Desktop-Virtualisierungen ermöglichen. Grosse Anfangsinvestitionen und der Aufbau von Know-how für den Betrieb der eigenen Server-Infrastruktur entfallen, da die Server im Rechenzentrum des IT-Partners stehen.
Flexible Nutzungsmodelle
Die meisten Anbieter setzen eine Mindestvertragslaufzeit voraus, einige wenige verzichten darauf. Auch können die meisten Lösungen bereits ab einem Nutzer in Anspruch genommen werden. Die meisten DaaS-Anbieter setzen auf Windows als Betriebssystem. Vereinzelt ist auch MacOS oder Linux möglich. Beim Client hat der Nutzer grössere Freiheiten. Der Zugriff auf den Desktop kann via Notebook, Smartphone oder Tablet erfolgen. Als Client-Endgeräte sind Devices von Microsoft und Apple möglich sowie solche, die mit dem Betriebssystem Android ausgestattet sind. Unternehmen können dadurch einfacher auf Mitarbeiterwünsche eingehen. Arbeitsformen wie Bring your own Device (BYOD) sind mit DaaS einfacher zu handhaben, da der IT-Support nicht für unterschiedliche Gerätetypen aufgestellt sein muss. Um einen sicheren Zugriff auf die Desktops zu gewährleisten, werden unterschiedliche Formen der Zugangskontrolle eingesetzt. Neben einer Zwei-Faktor- Authentifizierung wird von anderen Anbietern eine Secure ID als Zugangssicherung verwendet. Als Server-Standort dient den meisten Firmen aus der Marktübersicht die Schweiz, vereinzelt auch die EU oder die USA.
Kosten nach Anzahl Nutzer
Die Kosten für DaaS berechnen sich bei praktisch allen Anbietern pro Nutzer, in wenigen Ausnahmefällen wird pro Arbeitsplatz abgerechnet. Bei 20 Nutzern bietet der günstigste Anbieter einen Arbeitsplatz bereits ab 30 Franken pro Monat in einer Minimalkonfiguration an. Beim Preisvergleich ist allerdings Vorsicht geboten, da die Standardangebote der Anbieter sehr unterschiedliche Konfigurationen und Lizenzierungsarten beinhalten. Werden zusätzliche Programme, weitere Lizenzen oder bessere Leistung benötigt, steigen die Preise schnell in die Höhe. Bei der Auswahl des passenden Anbieters sollten daher immer ähnliche Konfigurationen miteinander verglichen werden. Ebenfalls gibt es Anbieter, die in einer Grundkonfiguration die Lizenzkosten für Windows nicht mit einrechnen. Diese fallen dann zusätzlich pro Nutzer und Monat an. Neben dem Hosting des virtuellen Desktops bieten viele Anbieter auch die Möglichkeit, Hardware zu mieten. Dadurch können Investitionskosten noch weiter gesenkt werden. Gerade für Unternehmen, die für kurze Zeiträume zusätzlich Personal einstellen müssen, bietet sich eine Desktop-as-aService-Lösung an. Ohne grosse Zusatzinvestitionen können weitere Arbeitsplätze hinzugemietet und wieder abbestellt werden.